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Provider und Internetzugang

Arten von Providern   -  Arten von IP-Adressen

letzte Änderung 24.3.2004

Arten von Providern

Der Internet Service Provider (ISP) stellt seinen Kunden verschiedene Dienste zur Verfügung. Als Access-Provider verwaltet er auf der einen Seite die vielen Anschlüsse seiner Kunden, die über Telefon- oder Kabelnetz bei ihm einwählen oder ständig verbunden sind, und auf der anderen Seite einen leistungsfähigen Breitbandanschluss an das Internet-Backbone.
Neben Speicherplatz für Websites stellt er als Host-Provider auch Postfächer für E-Mail zur Verfügung oder ermöglicht Großkunden ihre eigenen Web- und Mailserver bei ihm einzustellen ("Server Housing") und an das Internet anzuschließen.
Schließlich kann er als Content-Provider auch eigene Inhalte anbieten. In der Praxis gibt es  häufig Mischformen. 

Man unterscheidet also je nach Tätigkeit:

Je nach Art des Providers differiert auch der Haftungsumfang. Während den Access-Provider als reinen "Transporteur" der Information keine Haftung trifft, haften Service- und Contentprovider eingeschränkt für fremde und voll für eigene Inhalte; siehe dazu Kapitel Haftungsrecht.

Anmerkung: Manchmal wird auch die Meinung vertreten, dass auch der Access-Provider auf Unterlassung in Anspruch genommen werden könne, wenn er wisse, dass illegales Material über seine Leitungen transportiert wird. Dies läge etwa im Interesse der Musikindustrie, die auf diese Weise das Problem mit Up- und Download von geschützten Musikstücken in den Griff bekommen möchte. M.M. gibt es aber gegen den reinen Access-Provider genauso wenig eine Handhabe wie gegen die ÖBB oder die Post.

Arten von IP-Adressen

fest   -   dynamisch

Über den Access-Provider laufen alle Informationen, die vom Kunden weg- und zu ihm hingehen. Damit ein Kunde am Internet teilhaben kann, benötigt sein Computer eine weltweit einzigartige IP-Adresse (siehe dazu). Für diese Zwecke besitzt jeder Provider einen gewissen Block von IP-Adressen, die er seinen Kunden entweder als feste oder als dynamische Adressen zur Verfügung stellt. Bei der häufigsten Form der Internet-Nutzung mittels dynamischer IP-Adresse (über 90 Prozent) bekommt der Kunde bei jeder Verbindungsaufnahme irgendeine freie Adresse aus dem vorhandenen Pool des Providers zugewiesen. Kommunikationspartner im Internet können zwar diese IP-Adresse feststellen, sie können aber ohne Hilfe des Access-Providers nicht feststellen, wer zu einem bestimmten Zeitpunkt über diese IP-Adresse verfügte. Die Nachfrage nach diesen Daten ist daher nicht nur bei Justiz und Polizei, sondern auch bei Privaten (Beispiel Musikindustrie) sehr groß. Diese Daten stehen aber, soweit es sich um personenbezogene Daten handelt, nicht nur unter dem Schutz des Datenschutzgesetzes, sondern auch des Kommunikationsgeheimnisses. Den Providern kommt damit die Rolle von Wächtern der virtuellen Privatsphäre zu; siehe dazu Kapitel Auskunftsrecht.

Die österreichischen Provider sind im Verband Internet Service Providers Austria (ISPA) organisiert. Auf der Website der ISPA finden Sie deren Richtlinien.

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